Die Rutschung von Brienz GR

ponedjeljak, 23. januar 2017. 12:00-14:00, Hotel Weiss Kreuz
Govornik(ci): Andri Largiadèr, Dipl. Forsting. ETH, Vorsitzender Gefahrenkommission II, Amt für Wald und Naturgefahren Graubünden.

Das Bündner Dorf Brienz steht auf einer rund zwei Quadratkilometer grossen Rutschmasse, die sich vermutlich am Ende der letzten Eiszeit in Bewegung setzte, als sich die Gletscher zurückzogen. Sie bewegt sich sehr unregelmässig, sowohl zeitlich wie auch räumlich.

Der Teil der Rutschmasse, auf dem das Dorf Brienz steht, bewegte sich in den vergangenen fünfzig Jahren mit durchschnittlich rund zehn Zentimetern pro Jahr talwärts. In den Jahren 2009 bis 2013 nahm die Bewegung deutlich zu. Von Juni 2013 bis Juni 2014 bewegte sich Brienz mit rund vierzig Zentimetern pro Jahr.

Diese Bewegung des Untergrundes führte in der Peripherie des Dorfes zu so schweren Gebäudeschäden, dass gewisse Gebäude mittlerweile nicht mehr benutzbar sind. Auch ist sie dafür verantwortlich, dass der Kirchturm von Brienz schief steht und sich immer mehr neigt. Ansonsten entstanden im Dorfkern von Brienz bis anhin erstaunlich wenig Gebäudeschäden; vermutlich deshalb, weil der Dorfkern auf einer Felsmasse steht, die sich als grössere, kompakte Einheit zu Tal bewegt.

Dort, wo die kantonale Verbindungsstrasse aus Richtung Lantsch/Lenz und Alvaneu Dorf auf die Brienzer Rutschmasse übergeht (und mit ihr zu Tal rutscht), muss die Strasse regelmässig repariert werden. Auch die Ver- und Entsorgung (Wasser, Strom, Kanalisation) muss immer wieder repariert und instand gestellt werden.

Quelle: http://www.gra-nat.ch und Amt für Wald und Naturgefahren, Chur